Notizen

Gleich vorweg: Nur weil ich letzte Woche das Sammelsurium geschwĂ€nzt habe, ist diesmal nicht das Doppelte zu erwarten 🙃. Ich hatte nĂ€mlich ein paar Tage Urlaub.

Ich habe leider keinen Therapeuten, den ich fragen könnte, warum mir so unbehaglich wird, wenn ich versuche, ĂŒber Gutes zu berichten. Irgendwie komme ich mir dann seltsam vor. Es geht so vielen Menschen nicht gut. Soll ich berichten, dass es mir gut geht und dass ich einfach so ans Meer fahren kann? Habe ich ein schlechtes Gewissen deshalb? Sollte ich das haben? Muss ich mir das verdienen? Habe ich das verdient? Willkommen in meinem Hirn đŸ€Ż! Wo waren wir? Letzte Woche!

Neben dem ĂŒblichen Drumherum, von dem nur das GefĂŒhl von Anspannung hĂ€ngengeblieben ist, steht dazu im krassen Gegensatz eine wunderbare Auszeit auf dem Darss. Kennt ihr das, dass man sich auf Orte freuen kann wie auf Menschen bzw. wenn man eher menschenscheu ist, die Vorfreude auf den Ort noch viel intensiver ist? Auch wenn dieser Ort eigentlich ein Teppich aus verschiedenen kleinen Erinnerungsfetzen ist: den Horizont sehen, Wind und Sonne auf der Haut spĂŒren, Salzwasser, Sand in den Socken, verkrĂŒppelte schiefe BĂ€ume, alte zerzauste ReetdĂ€cher, kleine ZĂ€une, wilde Blumen; Menschen, die unter ihren kleinen KĂ€seglocken ihr Ding machen. Man weiß, dass es nicht zig Überraschungen geben wird, keine wilden Planungen sind nötig, die PrioritĂ€ten sind klar, niemanden fragen oder gar Rechenschaft ablegen mĂŒssen ... Einfach nur mal Sein mit und trotz hyperaktivem Kopf. Das ist der Darss fĂŒr mich. Und jedes Mal wenn ich dort bin, habe ich ein bisschen Angst, das GefĂŒhl nutzt sich ab.

Wir hatten vier Tage lang eine sehr schöne kleine Ferienwohnung, die passenderweise den Namen “Auszeit” trĂ€gt, mit Regendusche und Strandkorb auf dem Balkon, von der aus es sich gut mit dem Fahrrad zu Bodden und Meer fahren lies. Es war das erste Mal, dass es in der Zeit unserer Anwesenheit dort keinen Regen gab. FĂŒr den Urlaub toll, fĂŒr die Gesamtsituation nicht so. Ja, hallo schlechtes Gewissen! Richtig viele Menschen hatten Ă€hnliche Ideen wie wir, was sich zum ersten Mal ĂŒberhaupt fĂŒr meinen Kopf nicht als Bedrohung darstellte.
Endlich mal!

Es ist beeindruckend wie diese kleinen Orte die vielen Menschen doch adĂ€quat umsorgen wenn diese sich drauf einlassen und z.B. den “Miteinander-Weg” in Ahrenshoop auch als solchen annehmen mögen. Diese Art von Weg sollte es auch in Berlin geben!
Wahrscheinlich war es von der Belegung her aber immer noch kein Vergleich zu Tagen in den Sommerferien, ich bin halt nur nix gewöhnt.

Es war ĂŒbrigens der erste Urlaub in dem ich keine “richtige Kamera” dabei hatte, was dazu fĂŒhrte, dass am Abend keine Fotos sortiert werden “mussten”. Fazit: Leichteres GepĂ€ck ergibt mehr Auszeit.

Das Meer hat sein Meere-Ding gemacht und am Abfahrtstag noch mal besonders dick aufgetragen. Anders als frĂŒher stellte sich beim letzten Blick auf das Meer nicht diese Sehnsucht und Melancholie ein. Mein Hirn sparte sich diesmal diese “Wann komme ich das nĂ€chste Mal wieder her und wird dann noch alles gut sein mit uns und der Welt und ĂŒberhaupt war das alles nicht viel zu kurz und hĂ€tten wir nicht viel mehr machen sollen oder viel weniger und bin ich nicht eigentlich ĂŒberhaupt nicht erholt und jetzt kommt wieder Alltag und es gibt den Crash und das wird wieder alles ganz, ganz doll zĂ€h”-Leier.

NatĂŒrlich kam das Dopamin-Tief mit den Waschmaschinenladungen, der Wohnung, und 
 dem ganzen Alltag. Es hat sich alles schnell wieder eingepegelt, die Dankbarkeit ist geblieben. Ohne Alltag keine Auszeit. Soviel also dazu.

Was gibt es sonst noch?

Vielen Dank, dass ihr meine Zeichnungen hier oder via Etsy bestellt! Das bedeutet mir vielâŁïž

Weiter auf der Suche nach der besten App werde ich wohl wieder zu Castro zurĂŒckgehen um meine Podcasts zu verwalten. Die Organisation der Podcasts in Apples App ist nix fĂŒr mich. Die Stimmenoptimierung in Casto ist klasse und wenn ich mich zum Abo durchringen sollte, werden auch wieder die Pausen geskipped.

Judith Holofernes spricht in der aktuellsten Folge ihres Podcasts mit Angelina Boerger ĂŒber ADHS im Erwachsenenalter mit Schwerpunkt ADHS bei Frauen. Zwei spĂ€t und noch spĂ€ter Diagnostizierte ĂŒber “Ist unser ADHS eine kreative Kraft? Wie damit umgehen?”. Sehr viel “genau so!” und Kopfnicken von meiner Seite.

Mein ursprĂŒngliches Abo von Ivory lĂ€uft noch und - warum auch immer - es trötet sich momentan angenehmer damit als mit den anderen Apps. Wahrscheinlich braucht mein Kopf aber einfach nur immer mal was Neues.

Ich hatte schon bei Mastodon drauf verwiesen: Apple hat einen Kurzbefehl veröffentlicht, der sich an Menschen mit KurzzeitgedĂ€chtnisproblemen wendet. ZunĂ€chst wird man gefragt, woran man sich erinnern möchte, dann ob man auch noch ein Foto dazu machen möchte. Beides wird als visueller Log in einem Tagebucheintrag in die Notizen geschrieben. Auch praktisch fĂŒr Leute mit ADHS 🙃. Den Befehl gibt es in der Kurzbefehle-App.
Erfahren habe ich davon von Tom Wells, der einen tollen Kanal bei YouTube pflegt. Dort bespricht er Themen aus dem Apple-Kosmos bei denen es vor allem um die Standard-Apps geht. Ich habe einiges gelernt.

Auch bei YouTube: The National haben das fantastische “Live at Bearsville Theater (Woodstock, NY)” Konzert vom MĂ€rz nun fĂŒr alle freigegeben. Sie hatten damals das neue Album zum ersten Mal live und vor Veröffentlichung vor einem kleinen Publikum prĂ€sentiert.

Habt noch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die Woche 👋!

  • Foto einer Kaffeetasse, die auf einem Holztisch steht

    Kaffeetrinken im Boulevard

  • Foto einer Kaffeetasse, die auf einem Holztisch steht

    Bei Physio entdeckt

  • Foto einer Kaffeetasse, die auf einem Holztisch steht

    Wochenende

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