Wir kannten uns wahrscheinlich flüchtig seit 2020. Das war der Zeitpunkt, von dem an immer wieder ein Eichhörnchen auf unserem Balkon auftauchte und Eichhörnchensachen machte. Ewige Bauarbeiten machten es schwer, uns näher kennenzulernen.

Aber seit März diesen Jahres haben wir uns eigentlich fast täglich gesehen. Ab Ende April haben wir sogar meist zweimal täglich intensiv Zeit miteinander verbracht. Lieber holte sie sich Nüsse aus meiner Hand, als sie sich aus dem Futterkasten zu holen. Oft saß sie dazu bereits auf einer Stuhllehne und schaute wartend durch die Scheiben. Sie hat sich zuquatschen und fotografieren lassen.

Ende Juni hat sie sich Nüsse und Äpfel in meinem Beisein schmecken lassen. Am nächsten Tag fuhren wir in den Urlaub. All meine guten Wünsche für die zwei Wochen ohne Nüsse aus der Hand waren vergebens. Sie ist nicht mehr auf unseren Balkon zurückgekehrt.

Jetzt, nach unserer Rückkehr, habe ich mich an einen aufmerksamen Nachbarn gewandt, und er berichtete mir von einem toten Eichhörnchen, das er vor etwa zwei Wochen im Hof fand. Leider auch von einem toten Eichhörnchenbaby.

Die Zeit mit dieser kleinen Kreatur war so intensiv für mich und hat mir viel Wärme und Dankbarkeit gegeben. Sie hat für immer einen festen Platz in meinem Herzen.
Ich vermisse sie sehr und gehe am besten nie wieder in die Küche, geschweige denn auf den Balkon.

Oben ist das letzte Bild von ihr, das ich machen konnte. Kurz zuvor hatte sie den Balkon noch vor einem anderen hungrigen Besucher verteidigt.

P.S.: Das hätte auch ein Aus-dem-Urlaub-zurück-Post werden können, aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr.