Notizen

Ostsee im März, Tag 1

Am Abend vor der Abfahrt noch mitbekommen, dass Mecklenburg Vorpommern in diesem Jahr zum ersten Mal nun genau wie Berlin am 8. März einen Feiertag hat. Also wird das nix mit dem entspannten Einkauf vor Ort. Stattdessen muss Google mal die Landesgrenzen ausspucken. Erlebnisshopping in Wittstock also.

Auf dem Darss liegt Schnee. Es sind trotzdem viele Menschen unterwegs in Ahrenshoop, eingemummelt in ihre Steppdeckenmäntel. Wir haben eine Ferienwohnung auf dem Darss am Bodden und fahren weiter. Die Wohnung ist lange vor der angesagten Einzugszeit bereits sauber und warm(!). Luxus: Fußbodenheizung.

Es fällt noch mehr Schnee auf den Darss. Am Strand zu beobachten: Eine Wettergrenze bei Prerow: Schnee, Dunst, Nebel - eigentlich eine Schwarzweisslandschaft Richtung Zingst. Das Gegenteil mit blauem Himmel in Richtung Darsser Ort. Ich frage mich, ob mich diese Art Schauspiel auch so fesseln würde, könnte ich hier leben. Oder anders: Stumpft man ab oder bleibt einem so etwas für immer erhalten?

Eine schneebedeckte Metallbrücke führt über ein Gewässer in einen Wald. In der Luft sind kleine Schneeflocken.

Prerower Strom

Am frühen Abend lerne ich noch, dass es Kopfweiden gibt. Was der Mann so kennt ... Die stehen hier überall. Ich habe sie schon oft fotografiert, völlig ignorant. Einfach nur, weil sie toll aussehen.

Tag 2

Im linken Teil des Bildes sind dünne Stämme von Windflüchtern im Sand zu sehen. Ringsum Strandhafer und etwas Schnee. Rechts kann man das Meer und den Strand erahnen. Am blauen Himmel sind viele weiße Wolken.

Weststrand

Über einige Jahre war ich im Sommer in Nordjütland. Dort habe ich allein lange Walks entlang der Steilküste unternommen. Häufig war tatsächlich keine weitere Menschenseele unterwegs. Himmel, Wind, Kliff, Strandläufer und Möwen. Und das Meer und ich, jeden Tag anders. Die Brille nach wenigen Minuten vom salzigen Nebel in Milchglas verwandet. Nehme ich die Stimmung des Meeres auf, spiegelt es meine wider? Endlose Zwiegespräche. Lasse ich mich vom Meer anstecken?

Die Nordsee ist dort meist wild. Aber auch nicht jeden Tag gleich wild. Manchmal ganz ungestüm. Manchmal ganz hell und glitzernd. Manchmal mit Schaum werfend und auch mal ganz still. Irgendwie passt es immer in die eigene Seele, wenn man das Meer liebt. Also so, dass man nicht darin baden, sondern endlos lange nur neben ihm herlaufen möchte. Man muss sich nur anstecken lassen … naja, ich mag den Gedanken immer noch, dass man dem Meer alles an Stimmung entgegenwerfen kann und dennoch angesteckt wird von dessen Rhythmus.

Heute habe ich mich dann von der Ostsee anstecken lassen. Die, nebenbei bemerkt, eine beeindruckende Geräuschkulisse produzieren kann. Alles glatt und blau und ruhig und still vom Himmel über den Horizont bis zum Ufer. Glatt und still wie eine Langzeitaufnahme. Nur ganz vorn am Ufersaum ein, zwei Wellen. Diese tönen jedoch wie echte Wellenbrecher. Respekt! Ich muss das dem Kind erklären, dass da nur zwei Wellenberge sind. Für jemanden ohne Sehsinn wirkt das viel bombastischer.

Der Strand ist Richtung Deich festgefroren, man kann sehr gut darauf laufen.

  • Das Bild ist zweigeteilt. Über dem Horizon der blaue Himmel mit weißen Wolkenstreifen. Im unteren Teil des Bildes das stille blaugrüne Meer und ganz links etwas Sandstrand.

    Weststrand

  • Das Bild ist zweigeteilt. Über dem Horizon der blaue Himmel mit weißen Wolkenstreifen. Im unteren Teil des Bildes das stille blaugrüne Meer und ganz links etwas Sandstrand.

    Weststrand

Tag 3

Ein grauer wolkenverhangener Himmel über dem unruhigen blaugrünen Meer.Im Vordergrund bis zum Horizont eine graue Holzbrücke.

Zingst

Kontrastprogramm. Das Meer ist grau, grün, wild und laut tobend. Die Wellen überschlagen sich. Werden gar keine. Sind im nu zerstört von der nächsten Wucht. Die 2 Grad Lufttemperatur fühlen sich irre kalt an. Der Wind hat keinen Respekt vor jeder Art von Schutz.

Lilli hat heute ihre letzte Reise angetreten. (Danke fürs Daumendrücken!)

Sie fehlt.

Die ganze Welt ist gerade voller Hunde.

Ein grauer wolkenverhangener Himmel über dem grünen verwirbelten Meer. Links etwas Strand und Windflüchter. Über dem Meer eine kleine Möwe.

Zingst

Die 2 Grad Lufttemperatur ändern sich über den Tag nicht. Der Bodden hat wohl auch 2 Grad Wassertemperatur. Die meisten Geschäfte und Restaurants haben Betriebsurlaub. Sie legen sich nicht fest, wann sie wieder eröffnen.

Tag 4

Blick vom Kliff mit vertrocknetem Gras auf das schäumende grüngraue Meer mit Stehlen. Der blaue Himmel ist wolkenverhangen.

Hohes Ufer

Die Ostsee wirft mit Schaum, wütet und tobt und ist laut. Der Himmel ist strahlend blau. Der Wind beißt.

Es ist besser, dem Wind am Strand den Rücken zuzukehren. Lieber im Ort zurück.

Danke!

  • Weißer Schaum und schäumende Brandung am Sandstrand. Im Hinterrund sind brechende Wellen. Ein schmaler Streifen blauen Himmels mit weißen Wolken am oberen Bildrand.

    Wustrow

  • Weißer Schaum und schäumende Brandung am Sandstrand. Im Hinterrund sind brechende Wellen. Ein schmaler Streifen blauen Himmels mit weißen Wolken am oberen Bildrand.

    Wustrow

  • Weißer Schaum und schäumende Brandung am Sandstrand. Im Hinterrund sind brechende Wellen. Ein schmaler Streifen blauen Himmels mit weißen Wolken am oberen Bildrand.

    Ahrenshoop

Tag 5

Wir verlassen den Darss mit einem Silberstreif am Horizon des Boddens. Kannst du dir nicht ausdenken sowas.

Was mir unterwegs auffällt: Statt der üblichen Werbung für Burgeranbieter oder Gaststätten finden sich auf den Autobahnhinweisschildern heute Kaffeeanbieter. Ob der von Freunden, von Wayne oder einfach nur ein Firmenname. Kaffee statt fester Nahrung 🤔.

Und ja, es ist irgendwie genauso voll wie im Sommer, wenn man nach Berlin reinfährt. Wir machen das allerdings auch wirklich nicht oft.

Was sonst noch war

In der Rubik Reviews teile ich Dinge, die ich gelesen und für wiederholenswert befunden habe.

Keine neuen Apps, keine Podcasts, keine Tipps, kein leerer Kopf 🤷‍♀️.

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